Im September 2022 hat die Suche der indischen Armee nach einem neuen „5,56 mm x 45 mm CQB-Karabiner“ eine neue Wendung genommen. Ursprünglich hatte man den Wunsch, diese, für den Kampf auf engen Raum geeigneten, Karabiner international zu beschaffen. Ein Vorgehen, welches man erst vor kurzem beim Kauf der 716i-Gewehren von SIG Sauer angewandt hatte. Allerdings hat die indische Regierung die Anforderungen an das Gewehr deutlich erweitert. Vor allem, indem sie nun auf einem inländischen indischen Hersteller für die 400.000 Gewehren besteht, eine Folge des „Atmanirbharta“ (Selbstgenügsamkeit) Programms, welches als Ziel hat, mehr Verteidigungsmaterial im Inland herzustellen.
Atmanirbharta
Schon 2018 war ein Auftrag, zwischen Indien und dem Unternehmen Caracal aus den VAE, über die Produktion 94.000 5,56 × 45-mm-Karabiner, an dieser Vorgabe gescheitert. Doch im September 2020 hat sich Caracal verpflichtet, die Karabiner in Indien zu produzieren. Das Unternehmen hat erwähnt, dass bis zu der Hälfte der Komponenten, die es zur Herstellung von Karabinern in den VAE verwendet werden, bereits aus Indien kommen.
Auf der DEFEXPO 2022 in Gandhinagar, Gujarat, hat Caracal eine Partnerschaft mit ICOMM in Indien angekündigt, einem Unternehmen, das bisher auf militärische Kommunikationssysteme spezialisiert war. ICOMMs Eintritt in den Bereich Kleinwaffen mit Caracal ist die jüngste in einer Reihe von interessanten Partnerschaften, in denen internationale Unternehmen mit in Indien ansässigen Unternehmen zusammengeführt wurden, um den Wunsch der Modi-Regierung zu erfüllen, „in Indien zu produzieren“.
Caracal-CEO: Komponenten aus Indien
Caracal-CEO Hamad Salem Alameri sagte dem indischen Medienunternehmen ThePrint: „Wir sind sehr optimistisch, was den indischen Markt betrifft, der groß ist, wenn man die bewaffneten Kräfte und die Polizei berücksichtigt. In den letzten eineinhalb Jahren haben wir mehrere Komponenten unserer Gewehre aus Indien beschafft.“ In einer Erklärung sagte Al Ameri auch auf der DEFEXPO, dass „wir uns auf eine positive Partnerschaft freuen und mit der Initiative ‚in Indien produzieren‘ an den Verträgen auf dem indischen Markt interessiert sind“. ICOMM-CEO Sumanth Paturu wiederum erklärte, dass „die indische Rüstungsindustrie sich ständig weiterentwickelt, im Einklang mit den Initiativen ‚Make in India‘ und ‚Atmanirbhar Bharat'“.
Wettbewerb um den Waffenmarkt in Indien
Die Abmachung zwischen ICOMM und Caracal sieht vor, dass die gesamte Palette von Caracals Kleinwaffenlinie in der Fabrik von ICOMM in Hyderabad produziert wird. Caracal und ICOMM stehen im Wettbewerb mit einem dynamischen indischen Kleinwaffensektor mit Unternehmen wie SSS Defence, der staatlichen Ordnance Factory Board, PLR, der Jindal Group, der Kalyani Group und Neco-Desert Tech.
Hinterlasse einen Kommentar