7%, … 8%…, über 10%!
Die Inflationszahlen sind im Moment ausgesprochen hoch und verunsichern viele Menschen. Wie soll man selber mit den steigenden Preisen mithalten? Gibt es überhaupt Möglichkeiten, sich vor der Inflation zu schützen?
Auch für die Wirtschaft insgesamt sind die Folgen nicht gut. Der Handel mit anderen Währungsgebieten wird teurer und die sozialen Verwerfungen nehmen zu. Streiks und Lohnkämpfe sind nur das erste Symptom! Weitere Probleme wie Versorgungsschwierigkeiten und Verarmung folgen bald. Insbesondere Leute mit niedrigerem Einkommen, die keine Reserven aufbauen konnten, werden besonders hart getroffen. Sie sind nur einen Schritt davon entfernt, in eine Spirale aus Armut und Bedürftigkeit zu geraten.
„Schon eine geringe Teuerung kann bei ihnen alle Haushaltsplanungen über den Haufen werfen“
Aber auch wer beim täglichen Bedarf keinen Mangel leidet, wird mit Problemen konfrontiert!
Vor allem das Investieren des eignen Vermögens und die Altersvorsorge werden durch eine hohe Inflation stark erschwert. Denn als sicher geltende Anlagen wie Anleihen oder Festgeld verwandeln sich in massive Verlustgeschäfte, die nur noch die Vernichtung von Kaufkraft garantieren können. Sich vor der Inflation zu schützen erfordert eine neue Denkweise und andere Prioritäten, als das Investieren in Zeiten einer stabilen Währung.
Überblick
In diesem Artikel soll gezeigt werden, wie man sich am besten vor der Inflation zu schützen kann. Dazu wird erklärt, worum es sich bei Inflation eigentlich handelt, was sie ausmacht und welche Auswirkungen sie haben wird. Aber vor allem wird gezeigt, wie man Investitionen absichern und die Altersvorsorge vor der Inflation sichern kann.
Dazu gehört das Anpassen des eigenen Verhaltens, eine Neubewertung verschiedener Investments und das Aufstellen einer auf die Inflation abgestimmten Anlagestrategie.
Kurzum: Alles Nötige, um sich vor der Inflation zu schützen!
Index:
Um sich vor der Inflation zu schützen, muss man handeln!
Was man unter Inflation versteht
Die Definition von Inflation
Ursachen und Arten von Inflation
Geschichtliche Beispiele für Inflationen
Wie Inflation die persönlichen Finanzen beeinflusst
Die Wirkung von Inflation auf die Kaufkraft
Die Wirkung von Inflation auf Ersparnisse und Investitionen
Geldwerte
Sachwerte
Finanziellen Planungen um sich vor der Inflation zu schützen
Wie steht es mit Schulden?
Strategien, um sich vor der Inflation zu schützen
Wie man seine Ausgaben anpassen kann
Die Diversifikation von Investments
In inflationsgeschützte Werte investieren
Immobilien
Edelmetalle
Aktien
Überlegungen zur Altersvorsorge
Risiken und Beschränkungen
Zusammenfassung
Um sich vor der Inflation zu schützen, muss man handeln!
Um sich vor Inflation zu schützen ist es vor allem wichtig selber aktiv zu werden!
Wer seine Geldanlagen nicht an die neuen Begebenheiten anpasst, sondern weiter wie bisher laufen lässt, wird schwere Einbußen hinnehmen müssen.
„Für die finanzielle Zukunft kann Inflationsabsicherung sogar wichtiger sein als eine hohe Rendite“
In den meisten Fällen sind Sachwerte dabei das erste Mittel der Wahl, um sich vor der Inflation zu schützen. Edelmetalle, Immobilien und andere Objekte nutzen diese Eigenschaft sogar als einen zentralen Vorteil. Aber auch Aktien (und viele ETF) gehören in diese Gruppe.
Tatsächlich ist es mit etwas Wissen und klugen Entscheidungen möglich ein eigenes Portfolio aufzustellen, welches nicht nur vor der Inflation schützt, sondern auch sonst gute bis sehr gute Gewinne erwirtschaftet.
Doch dazu muss man selber handeln!
Was man unter Inflation versteht
Die Definition von Inflation
Die wissenschaftliche Definition von Inflation ist eigentlich die Ausweitung der Geldmenge. Also wenn mehr Geld im Umlauf ist und die Anzahl der Euros, Dollars oder sonstigen Währung im Vergleich zur Gütermenge wächst.
Ein Ergebnis dieser Entwicklung ist auch eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen. Was dazu geführt hat, dass die meisten Menschen nun die Begriffe für austauschbar halten:
„Inflation = Teuerung“
Wenn die Kaufkraft des Geldes sinkt, man sich weniger leisten kann als früher und man gezwungen ist, mit weniger oder schlechteren Gütern auszukommen, spricht man nun von Inflation.
Ursachen und Arten von Inflation
Inflation kann verschiedene Ursachen haben:
- Hohe Staatsausgaben, die durch Schulden oder Gelddrucken finanziert werden, führen zu einer Ausweitung der Geldmenge.
- Hohe Energiepreise zwingen Unternehmen, die Preise zu erhöhen, was Inflation in Gang setzt.
- Wenn die Menschen das Vertrauen in den Staat und die Währung verlieren, zerfällt deren Wert.
- Eine massive Überschuldung der Gesellschaft, erhöht die Geldmenge und macht eine Bekämpfung der Inflation unattraktiv.
- Unerwartet große Staatseinnahmen können zu übermäßigen Ausgaben führen und so ebenfalls Inflation erzeugen („Dutch-Disease“)
Das Ergebnis dieser Entwicklungen ist immer eine Inflation, mit Preissteigerungen und Geldwertverfall.
Allerdings kann sich diese auf sehr unterschiedliche Weisen äußern. Es gibt verschiedene Arten von Inflation die unterschiedliche Auswirkungen haben und daher andere Gegenmaßnahmen erfordern, um sich vor der Inflation zu schützen:
- Schleichende Inflation: Dies ist der häufigste Typ und wird von vielen Leuten als der Normalzustand der Wirtschaft betrachtet. Sie gilt, solange der Geldwert jedes Jahr nur um wenige Prozent sinkt, 2% sind dabei das häufigste Ziel. Jedoch kann auf lange Zeit, etwa bei der Altersversorgung, auch diese Form zu einem Problem werden!
- „Asset-Inflation“: Ist eine Sonderform der Inflation, bei der sich die Preissteigerung auf Vermögenswerte und Investments beschränkt, Güter des täglichen Gebrauchs aber nicht betroffen sind. Sie kommt häufig bei „Investment-Blasen“ vor, oder wenn Produktionszuwächse die Kosten für Massengüter senken.
- Schwere Inflation: Ab 5 % Wertverlust im Jahr spricht man von einer schweren Inflation. Sie wird nun verstärkt als Gefahr wahrgenommen und führt zu Gegenreaktionen der Bevölkerung. Das Geld verliert seine Wertaufbewahrungsfunktion und es kommt zu einer Kapitalflucht in andere Währungen oder Sachwerte.
- Galoppierende Inflation: Eine Inflationsrate zwischen 20 und 100% pro Jahr. Dies ist ein Zeichen für schwere wirtschaftliche Verwerfungen und kann sowohl die Versorgung, die Entwicklung des Marktes, als auch das Vertrauen in den Staat nachhaltig stören.
- Hyperinflation: Sollten die monatlichen Wertverluste 50 % überschreiten, spricht man von Hyperinflation. Das Geld ist jetzt praktisch wertlos und jeder versucht es so schnell wie möglich wieder loszuwerden, was die Inflation weiter antreibt.
Deflation: Negative Inflation, also das Gegenteil von Geldwertzerfall, wird Deflation genannt. Hier steigt der Wert des Geldes an und die wirtschaftlichen Folgen gehen in die andere Richtung.
Geschichtliche Beispiele für Inflationen
Die Geschichte kennt viele Beispiele für die Inflation. Sie ist dabei als Ereignis weit älter als viele denken und hat ihre Spuren an unzähligen Orten hinterlassen.
- Römische Münzverschlechterung: Schon zu Zeiten von Edelmetallmünzen gab es Inflation! Das römische Reich hatte ab dem 2. Jahrhundert immer mehr Probleme, seine Ausgaben zu bestreiten. Man reduzierte daher den Silbergehalt der Münzen, um die Engpässe zu überbrücken. Das Resultat war ein Verfall des Geldwerts, der erst Ende des 3. Jahrhunderts durch eine Währungsreform gestoppt werden konnte.
- Gold aus Amerika: Ab 1492 konnte Spanien große Mengen an Gold und Silber aus der neuen Welt erhalten. Allerdings führte dies nicht zum Reichtum, sondern löste im Land selbst eine Inflation aus, die zu immer höheren Kosten für den Staat führte. Allein unter König Philip II musste es dreimal den Staatsbankrott erklären.
- Assignaten während der Französischen Revolution: Die Assignaten waren eine Form von Papiergeld. Da die Regierung jedoch immer mehr Assignaten in Umlauf brachte, zerfiel ihr Wert und die Bürger versuchten es wo immer möglich in andere Währungen umzutauschen.
- Hyperinflation in Venezuela: Venezuela ist das Land mit den größten Erdöl-Vorkommen der Welt. Was leider dazu führte, dass die gesamte Wirtschaft von dieser Industrie abhängig ist. Als 1999 ein linkes Regime an die Macht kam, wurde eine Mischung aus Rohstoff-Einnahmen und Schulden verwendet, um soziale Programme zu finanzieren, während Investitionen in die Wirtschaft ausblieben. Ab 2013 führte dies zu einer Wirtschaftskrise, die in einer Hyperinflation mündete. Allein 2018 erreichte die Inflation 80000 Prozent!
Wie Inflation die persönlichen Finanzen beeinflusst
Um sich vor der Inflation zu schützen ist es von besonderer Wichtigkeit, zu wissen, wie sie die persönlichen Finanzen genau beeinflusst.
Dass es schlecht ist, wenn das eigne Geld weniger Kaufkraft hat, dürfte den meisten einleuchten. Um sein eigenes Vermögen zu sichern, muss man aber die genaueren Umstände beachten.
Die Wirkung von Inflation auf die Kaufkraft
Bereits die Teuerung beim täglichen Einkauf kann eine erhebliche Gefahr sein, gerade für Leute mit kleinem Einkommen!
Während es bei einer leichten Inflation noch hingenommen werden kann, werden die steigenden Preise bei einer schweren Inflation schnell deutlich und beginnen die Kaufentscheidungen der Kunden zu beeinflussen.
Dabei gibt es verschiedene Methoden:
- Reduktion: Wo es möglich ist, werden Ausgaben reduziert und Käufe unterlassen. Man gönnt sich weniger. Vor allem Sachen, die nicht lebensnotwendig sind, werden hiervon betroffen sein; wie etwa die Freizeit-Gestaltung, Unterhaltung und Genussmittel.
- Ersatz: Statt den eigentlich gewünschten Produkten verwendet man günstigere Alternativen. Indem man Markenprodukte durch billige Angebote ersetzt oder minderwertigere Waren verwendet.
- Vorzeitiger Kauf: Statt mit einer Erwerbung noch weiter zu warten, kauft man das gewünschte Gut etwas früher, wenn das Geld noch mehr wert ist. So erhält man noch einen günstigeren Preis für das gewünschte Objekt und trennt sich von der fallenden Währung. Dieses Vorgehen ist besonders für langlebige Gebrauchsgüter geeignet.
Wie man sehen kann, führt eine Inflation sowohl zu einem schnelleren Konsum, als auch zu einem allgemeinen Sinken der Lebensqualität.
Die Wirkung von Inflation auf Ersparnisse und Investitionen
Wenn es darum geht sich vor der Inflation zu schützen, gelten für Ersparnisse und Investments andere Regeln als für die Waren des täglichen Gebrauchs. Der bei ihnen zu beachtende Zeithorizont ist weitaus größer und ihr Verhalten unterschiedlich.
Wichtig:
Weil die Altersvorsorge über Jahrzehnte laufen kann, ist schon eine geringe Inflation ein ernstzunehmendes Risiko!
Eine geringe Inflation von 2% pro Jahr führt innerhalb eines Jahrzehnts zu einem Verlust von 20% der Kaufkraft. Man muss daher immer das Problem der Inflation in seine Planungen mit einziehen.
Geldwerte
Hierunter fallen alle Sorten von direktem Geldvermögen. Bargeld, das Bankkonto, Festgeld und weitere. Damit schließt sie auch verleihendes Geld mit ein; Darlehen, verschiedene Anleihen und Beteiligungen an Geldmarktfonds sind zu nennen.
Sie sind bei vielen Leuten sehr beliebt, weil sie als sicher gelten. Bei einer Inflation ist dies aber eine falsche Annahme!
Geldvermögen bestehen ausschließlich aus dem angesammelten Geld und sind daher vom Wertverfall vollständig betroffen. Ihr offizieller Wert wird zwar nicht sinken, aber ihre Kaufkraft schon.
Professionelle Investoren versuchen dieses Problem etwas abzuschwächen, indem sie Geldanlagen mit nur kurzer Laufzeit auswählen. Auf diese Weise können steigende Zinsen die Inflation etwas ausgleichen, allerdings ist dies häufig nur ungenügend der Fall.
Um sich als Privatinvestor vor der Inflation zu schützen, sollte man andere Anlagen auswählen.
Sachwerte
Unter Sachwerten versteht man Investitionen, die mit einem Objekt abgesichert sind. Vermutlich denkt man erst an Kunstobjekte oder Edelmetalle, aber auch Immobilien und Aktien gehören in diese Kategorie, den sie stehen für ein Gebäude oder den Anteil an einem Unternehmen.
Wer sie erwirbt, besitzt nicht mehr das gezahlte Geld, sondern eine Sache, deren Wert sich in beide Richtungen entwickeln kann. Was zwar sonst ein Risiko ist, es hier aber ermöglicht, sich vor der Inflation zu schützen.
Wenn der Wert des Geldes nach unten geht, steigt gleichzeitig der von Sachen. Was diesen Investments einen eingebauten Inflationsschutz gewährt.
Mit ihnen ist man vor den direkten Auswirkungen der Inflation geschützt und hat gute Aussichten, zu den Inflations-Gewinnern zu gehören.
Vorsicht bei Fonds!
Investment-Fonds, wie ETF, können zu beiden Gruppen gehören, je nachdem in was sie investieren.
Finanziellen Planungen um sich vor der Inflation zu schützen
Die einzelnen Bestandteile einer finanziellen Planung sind schon für sich genommen komplex, im Wechselspiel mit der Inflation werden sie aber noch verzwickter.
Gerade für die Altersversorgung muss man sein Geld für eine sehr lange Zeit anlegen. Was, wie schon gesagt wurde, bereits geringe Inflation zu einem großen Problem macht.
Wenig hilfreich ist auch, dass die Investitionen mit Schutz vor Inflation zu den risikoreicheren gehören. Die häufig besprochene Abwägung zwischen Sicherheit und Rendite, ist daher noch um diese Ebene zu ergänzen.
Es ist daher sehr empfehlenswert, einen langfristigen Plan für die Verwendung des eignen Vermögens aufzustellen. Dazu sollte man folgende Fragen beantworten:
- Wie wichtig ist eine hohe Rendite für mich?
- Für wie gefährlich halte ich die Inflation?
- Will ich wirklich Garantien für den nominalen Wert?
- Welche Investments kann ich mir leisten?
- Wie schätze ich die kurz- und mittelfristige Marktentwicklung ein?
Wie steht es mit Schulden?
Einer der Vorteile von Inflation sind die Auswirkungen auf Schulden. Da das Geld selber immer weniger wert ist, fällt es einem Schuldner leichter seine Kredite zu bedienen. Sowohl Unternehmen als auch Staaten nutzen daher eigene Schulden und die Inflation ganz bewusst aus, um davon zu profitieren.
Strategien, um sich vor der Inflation zu schützen
Um sich vor der Inflation zu schützen, gibt es einige Verhaltensweisen und Strategien, die man nutzen kann. Sowohl bei den täglichen Ausgaben, als auch beim langfristigen Investieren.
Wie man seine Ausgaben anpassen kann
Im Kleinen kann es schon viel bringen, das eigene Konsumverhalten an die Inflation anzupassen.
Sparsamkeit und Zurückhaltung sind grundsätzlich gute Eigenschaften, die beim Ansammeln von Vermögen hilfreich sind. Wer sich schon früh daran gewöhnt, wird weniger stark überrascht werden, wenn die Inflation ihre Wirkung entfaltet.
Etwas größer ist die Umstellung beim Kauf von Gebrauchsgütern. Während ansonsten empfohlen wird, sich mit solchen Erwerbungen Zeit zu lassen, verkehrt sich dies nun in das genaue Gegenteil! Vielmehr sollte man diese Käufe tätigen, bevor die Preise weiter ansteigen.
Wer möchte, kann auch verstärkt Sachen auf Kredit kaufen. Wobei man aber sehr vorsichtig sein sollte, um nicht selber in eine Schuldenfalle zu geraten.
Tipp:
Nehmen Sie nur Kredite auf, die Sie selber auf einen Schlag begleichen können.
Die Diversifikation von Investments
Diversifikation ist ein Grundprinzip des Investierens. Durch Aufspalten des eigenen Vermögens auf eine Reihe von einzelnen Geldanlagen, kann man das Risiko eines Totalverlustes fast ausschließen.
Es kann aber auch beim Schutz vor der Inflation hilfreich sein!
Geldwerte muss man nicht in der eigenen Währung halten, sondern es steht frei, sie auch in anderen Ländern zu erwerben. Wenn man zum Beispiel dem Euro und Dollar nicht mehr vertraut, kann man stattdessen in Anleihen investieren, die in Schweizer Franken notiert sind.
Auf diese Weise ist man nicht mehr vom Geldwert einer einzelnen Währung abhängig, sondern verteilt sein Risiko über mehrere. Man diversifiziert!
Tipp:
Natürlich sollte man Währungen bevorzugen, die sich durch Wertbeständigkeit auszeichnen!
In inflationsgeschützte Werte investieren
Kern des Schutzes vor Inflation sollte die Investition in Sachwerte sein.
Wie schon erwähnt, sind diese auf natürliche Weise nicht nur gegen den Verfall einer Währung abgesichert. Sie ermöglichen es sogar von der Inflation zu profitieren und damit langfristig zu den Gewinnern zu gehören.
Insgesamt gibt es drei besonders geeignete Investitionen: Immobilien, Edelmetalle und Aktien.
Immobilien
Der Erwerb eines eigenen Hauses oder sogar eines Mietobjekts ist für viele Leute ein Traum. Nicht nur kann man auf diese Weise eine sehr sichere Investition mit guter Rendite tätigen, sie ist auch ein Sachwert und hat damit Schutz vor der Inflation.
Leider sind die hohen Einstiegskosten beim direkten Kauf eine sehr hohe Hürde, die viele abhält. Die Preisspanne beginnt im sechsstelligen Bereich und kennt praktisch kein oberes Ende.
Doch es ist trotzdem möglich hier zu investieren: durch den Einsatz von verschiedenen Fonds, können schon weitaus kleinere Summen zum Einstieg verwendet werden.
- Immobilien ETF: Dies ist ein ETF, der in Aktien von Immobilien-Unternehmen investiert. Zwar profitiert er nur indirekt vom Immobilien-Markt, dafür ist er aber die preisgünstigste Option und enthält alle Vorteile dieses Sektors.
- Offene Immobilienfonds: Diese erfordern in der Regel höhere Beiträge und haben strengerer Vorgaben, dafür wird man aber Teilhaber an einem großen Immobilienportfolio.
- Geschlossene Immobilienfonds: Um sich hier zu beteiligen, muss man bereit sein, eine größere Summe für eine längere Zeit fest anzulegen. Das Kapital wird dann für ein bestimmtes Immobilienprojekt eingesetzt, wie etwa ein Bürogebäude, und dessen Erträge an die Investoren ausgeschüttet.
Alle diese Fonds ermöglichen ein Immobilieninvestment mit geringem Einsatz und können helfen sich vor der Inflation zu schützen.
Edelmetalle
Edelmetalle, insbesondere Gold, haben den Inflationsschutz als ein Hauptargument für den Erwerb. Nicht nur sind sie ein Sachwert, sie sind transportabel und leicht zu verstauen, was sie zu einem geeigneten Ersatz für das Bargeld macht.
Wer möchte, kann statt des direkten Besitzes auch Papiergold kaufen. Finanzprodukte, die physisch eine gewisse Menge Gold verbriefen und in einem Depot gehalten werden können.
Vorsicht:
Wie Bargeld erzeugt auch Edelmetall keine laufenden Einnahmen. Für einen Gewinn ist man daher auf steigende Preise angewiesen. Auch ist die Korrelation mit der Inflation nicht perfekt.
Aktien
Aufgrund der hohen möglichen Gewinne, sowie der breiten und vielseitigen Auswahl, sind Aktien wohl die beste Möglichkeit sich vor der Inflation zu schützen!
Bekanntermaßen handelt es sich um Anteilscheine an einem Unternehmen. Sie gehören damit ebenfalls zu den Sachwerten. Gleichzeitig erzeugen sie durch die wirtschaftliche Aktivität der Firma Einnahmen, die als Dividende ausgeschüttet oder zur Steigerung des Aktienkurses verwendet werden können.
Diese Kombination macht Aktien praktisch zu einem unverzichtbaren Bestandsteil jeder langfristigen Investmentstrategie.
Einziger Nachteil ist die Gefahr eines Vermögensverlustes durch den Bankrott des Unternehmens. Um dem vorzubeugen, empfiehlt es sich generell nicht das ganze Vermögen in eine einzige Aktie zu stecken, sondern es auf eine weite Auswahl an Titel zu verteilen. Die bekannte Diversifizierung.
ETFs und andere Fonds
Investmentfonds, wie ETFs, ermöglichen es auf einen Schlag ein ganzes Portfolio an Aktien zu erwerben. Da sie auch Inflationsgeschützt sind, können sie eine große Hilfe bei der Diversifizierung sein.
Überlegungen zur Altersvorsorge
Besondere Sorgfalt muss man bei der Planung des eigenen Ruhestandes walten lassen. Denn wie gesagt, verschlimmert der sehr lange Anlagehorizont die Auswirkungen der Inflation enorm.
Auf der anderen Seite ist auch ein 100%iges Aktieninvestment nicht ohne Probleme. Die Schwankungen an der Börse können vernichtend sein, wenn man während einer Schwächephase in Rente gehen muss.
Viele Rentenanbieter erlauben es daher gegen Ende des Arbeitslebens, das eigene Portfolio Richtung Anleihen umzuschichten, was aber wiederum zu Konflikten mit dem Inflationsschutz führt.
Man wird daher gerade bei der Altersversorgung einen guten Blick auf die Märkte behalten müssen, um den richtigen Moment für eine Umschichtung des Portfolios zu erwischen.
Risiken und Beschränkungen
Sich vor der Inflation zu schützen, kennt allerdings auch einige Gefahren und Grenzen:
- So sind Sachwerte häufig weitaus schwankungsanfälliger als Geldwerte. Ein durch sie gegen Inflation abgesichertes Portfolio wird daher immer mehr Risiko als ein ungesichertes enthalten.
- Aktien können von den Nebenwirkungen der Inflation auch negative beeinflusst werden. Ursprünglich gesunde Firmen können durch die wirtschaftlichen Verwerfungen in Schieflage geraten und so zu fallenden Kursen führen.
- Eine recht grobe, aber funktionierende Strategie ist Anleihen zu zeichnen, die eine über der Inflation liegende Rendite auszahlen. Aber diese Papiere sind selber häufig sehr risikoreich und zahlen die Zinsen, weil es eine hohe Ausfallwahrscheinlichkeit gibt.
- Wer stattdessen sein Geld lieber in Fremdwährungen steckt, muss nun auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung des betreffenden Landes achten. Insbesondere der Wechselkurs zur eigenen Währung und die Kaufkraftentwicklung sind hierbei wichtig.
- Auch muss man beachten, dass selbst ein abgesichertes Portfolio keine Garantie dafür ist, die eigene Kaufkraft vollständig erhalten zu können. Sich vor der Inflation zu schützen bedeutet weitaus häufiger den Schaden zu begrenzen, als ihn komplett abzuwenden oder sogar zu profitieren. Daher sollte man seine eigenen Erwartungen an diese Realität anpassen.
Zusammenfassung
Wie wir gesehen haben, ist die Inflation, oder genauer der Geldwertzerfall, eine ernste Angelegenheit. Gerade wer sein Geld längere Zeit anlegen möchte, ob als Altersvorsorge oder nicht, wird niemals darum herumkommen, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.
Schon eine geringe, als normal und wünschenswert angesehene, Inflation kann im Laufe der Zeit die gesamte Rendite vernichten und eine Investition vollständig zunichtemachen. Wofür die Geschichte viele Beispiele liefert.
Insbesondere muss man folgende Punkte besonders beachten:
- Schon eine geringe Teuerung kann alle Haushaltsplanungen über den Haufen werfen
- Für die finanzielle Zukunft kann Inflationsabsicherung wichtiger sein als eine hohe Rendite
- Beim täglichen Einkauf muss man Reduktion, Ersatz, und vorzeitigen Kauf anwenden
- Sachwerte können vor der Inflation schützen
- Diversifikation bleibt ein Grundprinzip der Geldanlage
- Aktien sind für eine ausgewogene Strategie notwendig
Trotzdem sollte man sich auch in Zeiten schwerer Inflation nicht aus der Ruhe bringen lassen. Zwar wird man umdenken müssen, doch es ist durchaus möglich sich an diese Situation anzupassen und sie zu überstehen. Es ist den Menschen in der Vergangenheit geglückt und wird auch in der Zukunft gelingen!
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