Wie aus verschieden Berichten entnommen werden kann, ist für die Bundeswehr der Kauf des von Lockheed Martin gebauten US-Kampfjet F-35 wieder auf dem Tisch. Jedoch steht eine abschließende Entscheidung noch aus. Von den Regierungen in Berlin und Washington wurde der Vorgang nicht weiter kommentiert.
Hintergrund für diese Beschaffung ist das Bedürfnis der Bundesregierung, die veralteten Tornados zu ersetzen. Das Kampfflugzeug Panavia Tornado, in den 1970er Jahren entwickelt, ist als einziges Flugzeug der Luftwaffe in der Lage, die amerikanischen Atombomben zu transportieren, welche im Rahmen der nuklearen Teilhabe der NATO in Deutschland stationiert sind. Es ist geplant ihn bis 2025, spätestens 2030 auszumustern. Sollte bis dahin kein Ersatz vorhanden sein, würde Deutschland aus der nuklearen Teilhabe aussteigen.
Aus diesem Grund sucht die Luftwaffe bereits seit 2017 nach einem geeigneten Nachfolger. Die Vorgängerregierung mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte eigentlich die F-35 bereits ausgeschlossen und 30 F/A-18 Super Hornets, die B61-Bomben tragen können, 15 der Variante EA-18G Growler für elektronische Kampfführung, sowie 90 Eurofighter Typhoon zur Erneuerung der Jagdflugzeugflotte bestellt. Dieser Kauf wurde aber bis jetzt noch nicht durchgeführt.
Im November 2021 bekräftigte die neu gebildete deutsche Regierung die Zusage des Landes, Teil der nuklearen Abschreckungsfähigkeiten der NATO zu sein. Aber in der Zwischenzeit war die F/A-18F von der National Nuclear Security Administration von der Liste der Flugzeuge gestrichen worden, die für den Transport der Atombombe B-61 zugelassen sind. Folglich wurde die F-35A erneut in Betracht gezogen.
Eine Entscheidung für einen US-Kampfjet könnte Frankreich verärgern, da durch sie die Anschaffung das Future Air Combat System (FCAS), dessen Entwicklung Deutschland gemeinsam mit Frankreich und Spanien vereinbart hatte, überflüssig gemacht werden könnte. Die Fertigstellung dieses Kampfflugzeugs ist für die 2040er Jahren geplant.