Der Außenminister von Honduras reist nach China. Dies ist höchstwahrscheinlich das Ende der jahrzehntelangen Beziehungen des mittelamerikanischen Landes zu Taiwan.

Die wachsende Präsenz Chinas in Zentralamerika, das einst eine feste Basis für Taiwan war und wo die USA besorgt über den wachsenden Einfluss Pekings sind, steht auf dem Spiel. Die Präsidentin von Honduras, Xiomara Castro, twitterte letzte Woche, dass ihre Regierung Beziehungen zu China aufnehmen werde.

„Außenminister Eduardo Enrique Reina ist am Mittwoch auf Anweisung von Präsident Xiomara Castro nach China gereist, um die Bemühungen um die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu fördern“ -Pressesprecher des Präsidenten, Ivis Alvarado.

Das chinesische Außenministerium hat noch keine Stellungnahme gemacht. Allerdings bedeuteten ähnliche Treffen in der Vergangenheit, dass eine Aufnahme von Beziehungen bald bevorsteht.

Taiwan würde damit nur noch von 13 Ländern offiziell anerkannt werden.

Honduras: Finanzielle Motive

Die gesamte Situation hat einen Beigeschmack, den angebliche hatte Honduras von Taiwan Hilfen in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar gefordert. Erst als eine Ablehnung erfolgte, kündigte man die Annäherung an die Volksrepublik an. Die Regierung von Honduras bestreitet dies zwar, gibt aber zu, von Taiwan wiederholt den Kauf von honduranische Staatsschulden gefordert zu haben.

In einer Rede am Donnerstag vor Reportern im Parlament sagte der taiwanesische Außenminister Joseph Wu, die Situation mit Honduras sei:

„Nicht sehr gut (…). Die andere Seite verlangte einen hohen Preis“

Die Handlungen Honduras findet vor dem Hintergrund des Besuchs der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-Wen in Guatemala und Belize statt, die weiterhin Alliierte von Taiwan sind. Tsai wird auf dem Weg dorthin in New York und auf dem Rückweg in Los Angeles Station machen, wo sie voraussichtlich den Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, treffen wird.

Honduras Schulden bei Taiwan

Reina sagte, die Entscheidung von Honduras sei zum Teil darauf zurückzuführen, dass dem zentralamerikanischen Land die finanziellen Herausforderungen und Schulden „bis zum Hals“ stehen – einschließlich 600 Millionen Dollar, die es Taiwan schuldet.

Er sagte am Mittwoch, sein Land habe Taiwan wiederholt aufgefordert, honduranische Staatsschulden zu kaufen, und dass die Summe von 2,5 Milliarden Dollar „keine Spende“, sondern „ein ausgehandelter Refinanzierungsmechanismus“ sei.

Wu hingegen sagte, die Forderungen Honduras gingen über das hinaus, was Taiwan leisten könne, und es sei nicht nur Taiwan, dem Geld geschuldet werde. Trotzdem gelte:

„Wir haben ihnen zuvor gesagt, dass die Schulden, die sie uns schulden, neu angepasst werden können.“