Eine der besseren Nachrichten für italienische Schützen im vergangenen Jahr war die Erlaubnis zum Verkauf der 9-mm-Luger Munition an Zivilisten. Bis dahin mussten sich zivile Waffenbesitzer stattdessen mit dem Kaliber 9×21 mm begnügen. Die veränderte Situation warf natürlich die Frage auf, ob dies einen großen Einfluss auf Schützen und Waffenhersteller in Italien haben wird.
Es gibt wohl kein Unternehmen, das diese Frage besser beantworten kann als Beretta, dessen Vertreter auf der Enforcer Tac, Jarno Antonelli, kommentierte: „Die Entwicklung ist ein großer Erfolg für Beretta. Wir und die italienischen Waffenbesitzer haben hart daran gearbeitet, die Verwendung von 9 mm Luger zu ermöglichen.“
Dass wirtschaftliche Bedenken das Handeln von Beretta beeinflussten, versteht sich von selbst. In der Vergangenheit war es immer notwendig, einen zusätzlichen Maschinensatz nur für den italienischen Markt vorzuhalten, während der Rest der Welt die gleichen Waffen in 9 mm Luger erhielt. Es ist ein positiver Effekt für das Unternehmen, dass diese Redundanzen nun endet und erhebliche Kosten eingespart werden können. Die negative Seite wurde hauptsächlich von den Waffenverkäufern und alten Benutzern gespürt, doch laut Herrn Antonelli ist der Protest sehr gedämpft. „Wir haben keine konkreten Beschwerden von Verkäufern oder Kunden erhalten, obwohl Händler um Hilfe beim Verkauf des Altbestandes gebeten haben. Das ist aber kein großes Problem, denn Kauf auf Bestellung war normal. Überhaupt ist die Veränderung eine sehr gute Sache, auch wenn es 1-2 Jahre dauern kann, bis alles geklärt ist.“
Er ist überzeugt, dass die alte 9×21-mm-Patrone verblassen und verschwinden wird. Ob dies dem Hersteller Israel Military Industries Sorgen bereite, könne er nicht sagen.
In Bezug auf die italienischen Schützen und die Modellpalette von Beretta wird die Wirkung sehr klein sein: „Wir planen kein neues Modell speziell aus diesem Grund. Die Käufer bekommen einfach die gleichen Typen, die sie bisher hatten, aber stattdessen in 9 mm Luger, wie der Rest der Welt.“
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