Japans Premierminister Fumio Kishida wird am Montag in Neu-Delhi einen neuen Plan für einen offenen und freien Indopazifik bekannt geben. Dabei versucht er auch Indien als Unterstützer zu gewinnen, um gemeinsam Chinas wachsendem Einfluss in der Region entgegenzuwirken.
Kern des Plans, der während Kishidas zweitägigem Besuch in Indien angekündigt wird, ist die Erhöhung der japanischen Unterstützung für aufstrebende Volkswirtschaften in der Region.
Indien und Japan vertiefen ihre Beziehungen zunehmend, insbesondere bei der Verteidigung und in strategischen Angelegenheiten, da beide durch den Machtzuwachs Chinas gefährdet werden.
Kishidas Entscheidung, seinen neuen Plan während des jährlichen Gipfels zwischen beiden Ländern bekannt zugeben, unterstreicht dabei die Bedeutung, die Tokio Neu-Delhi als Schlüsselspieler in der Region Indopazifik beimisst.
Garant eines freien und offenen Indopazifik
Indiens strategisch geopolitische Lage im Indischen Ozean und Status als weltgrößte Demokratie machen es in den Augen der japanischen Regierung zu einem wichtigen Partner beim Erhalt eines freien und offenen Indopazifiks.
Schon der ehemalige Premierminister Japans, Shinzō Abe pflegte eine enge Beziehung zu Modi, und Kishida ist bestrebt, eine ähnliche Bindung aufzubauen.
Indien und Japan sind zusammen mit den USA und Australien Mitglieder des sogenannten Quad, das darauf abzielt, Chinas wachsendes Gewicht in der Region auszugleichen.
Die Quad-Mitglieder sagen zwar, dass es sich nicht um ein militärisches Bündnis handelt, aber sie werden dennoch gemeinsam an der jährlichen Malabar-Marineübung in Australien teilnehmen. Dort soll auch der nächste Quad-Gipfel im Mai ausrichten werden.
Ein Plan für den Indopazifik
Während seiner Gespräche mit seinem indischen Amtskollegen, Narendra Modi, wird Kishida versuchen, Indien für den neuen Plan zu gewinnen.
Dieser hat als Kernthemen:
- Die verstärkte Kooperation der betreffenden Länder,
- Die Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung,
- Erleichterung von friedlichen Konfliktlösungen
und insbesondere
- Die Freiheit der Navigation und Schifffahrt
Hintergrund für diese Initiative ist der Krieg Russlands in der Ukraine und die immer aggressivere Haltung Chinas, gerade wenn es um den Indopazifik geht.
Kishida möchte auch die Warn- und Überwachungsfähigkeiten des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) verbessern und hofft, dass Indien aktiv mit Japan zusammenarbeitet, um Infrastrukturprojekte in Asien und Afrika zu entwickeln.
Hinterlasse einen Kommentar